Nichtsein

Suizid gilt in den meisten Gesellschaften als Tabuthema. Kaum jemand weiß, dass jährlich mehr Menschen infolge eines Suizids sterben als durch Mord, Krieg, Aids und Unfälle zusammen. Die Masterarbeit „Nichtsein“ zeigt unterschiedliche psychologische, kulturelle, biologische und umweltbedingte Faktoren, die suizidales Verhalten beeinflussen können. Dabei stehen statistische Erkenntnisse persönlichen Schicksalen gegenüber, bei denen zum Teil auch die Suizidenten kurz vor ihrem Tod selbst zu Wort kommen.
Das Projekt entstand im Rahmen des Visual Society Programs (ViSop) in Zusammenarbeit mit Ellen von den Driesch vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). ViSoP ist eine Kooperation zwischen der Universität der Künste Berlin und dem WZB.
Double Shift

Das Forschungsprojekt »Double Shift« beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Syrienkonflikts auf das jordanische Bildungssystem. Seit 2011 erfährt das Königreich Jordanien einen großen Zustrom geflüchteter Kinder aus Syrien. Unterschiedliche strukturelle Ansätze in Schulen im ganzen Land ermöglichen eine Integration syrischer Schulkinder in das jordanische Bildungssystem.
Das Projekt konzentriert sich dabei auf das Double-Shift-System, bei dem jordanische Kinder am Vormittag und syrische Kinder am Nachmittag unterrichtet werden. In zwei Feldstudien wurden auf qualitative Weise mit gestalterischen und sozialwissenschaftlichen Methoden vor Ort Daten erhoben und visuelles Material generiert.
Ein Forschungsgegenstand ist die Double-Shift-Schule Al-Arqam in der Industriestadt Sahab, südwestlich von der Hauptstadt Amman. Durch einen Fragebogen konnten Erkenntnisse über die schulische Situation und die Bedürfnisse der Schülerinnen gewonnen werden. Ein partizipatorischer Workshop hat uns Auskunft über den Tagesverlauf der Kinder gegeben, und durch Interviews mit unterschiedlichen Stakeholdern (Schulleiterin, UNICEF etc.) konnten Stimmen eingefangen werden, die über die aktuelle Situation in Jordanien berichten, Eindrücke schildern und Wünsche äußern. Die Erkenntnisse und das visuelle Material werden auf einer Internetseite präsentiert. Neben den Forschungsergebnissen dienen die gewonnenen Daten und Analysen dazu, die aktuelle Situation in Jordanien bezüglich der syrischen Geflüchteten zu beleuchten und für die interessierte Öffentlichkeit narrativ auf einer Webseite zusammenzufassen.
Dieses Projekt entstand in der Abteilung Ökonomik des Wandels am WZB.
Projektbeteiligte:
Prof. Dr. Steffen Huck (WZB)
Philipp Albert (WZB)
Jessica Haase (WZB)
Gebhard Glock (WZB)
Dr. Heike Harmgart (European Bank for Reconstruction and Development)
Wa’d Taweel (European Bank for Reconstruction and Development)
Tala Sweis (Madrasati)
Jameel Matalka (Madrasati)
Ibrahim Youssef
Projektbetreuung:
Prof. David Skopec (UdK)
Prof. Dr. Maren Hartmann (UdK)
Prof. Dr. Kathrin Peters (UdK)
Katina Sostmann (UdK)
Bernd Grether (UdK)
Codes of Collaboration

Das Projekt »Codes of Collaboration« untersucht das Verhältnis von Wissenschaft und Gestaltung. Beide Disziplinen arbeiten mit sehr verschiedenen Wissensgenerierungs- und Vermittlungsstrategien, wobei sie sich manchmal ertragreich ergänzen doch an anderer Stelle gnadenlos missverstehen. In ihrem gemeinsamen Wirken bilden sie eine hochinteressante Schnittstelle, die seit geraumer Zeit auch eine Reihe von Diskursen und Institutionen beschäftigt. Wie funktionieren ihre Mechanismen? Wie kommunizieren sie miteinander? Welchen Einfluss haben sie aufeinander? Ist eine Zusammenarbeit sinnvoll und wenn ja, an welchen Stellen?
»Codes of Collaboration« betrachtet all diese Fragen durch die Augen einer Reihe von Akteuren, die aktuell in wissenschaftlichen und gestalterischen Umfeldern agieren. In 23 Interviews werden einzelnen Arbeitsschritte und die Motivation dahinter, die gegenseitige Wahrnehmung sowie Erfahrungen und Erwartungen an eine Zusammenarbeit thematisiert. Neben den Gesprächen versammelt das entstandene Buch eine Reihe visueller Fundstücke, welche die Texte bebildern und neue Sinnzusammenhänge schaffen. Schritt für Schritt offenbart sich so, inwiefern eine Komplizenschaft der Disziplinen für beide Seiten wertvoll sein kann.